Rechtsanwältin und zertifizierte Mediatorin Christina Schmitz
Frage: Mein Mann und ich sind zwar noch rüstig, gehen aber auf die 80 zu. Wir haben drei Kinder. Diese sind jeweils verheiratet und haben teilweise auch selber Kinder. Nun überlegen wir, wie wir unser Vermögen, bestehend aus Immobilieneigentum, Wertpapieren, Schmuck usw. gerecht verteilen können. Wir wollen in jeden Fall vermeiden, dass unsere Kinder sich nach unserem Tod streiten. Was wäre der beste Weg?
Antwort: Soweit Sie keine Regelung (Testament o. ä.) treffen, würde die gesetzliche Erbfolge eintreten. Dies kann insbesondere bei Immobilieneigentum, aber auch bei vorweggenommenen Schenkungen oder ungleich verteilten Zahlungen für Ausbildung oder Studium etc. sowie gegebenenfalls noch anfallenden Pflegeleistungen durch Kinder zu Streitigkeiten oder ungerechter Behandlung führen. Insbesondere dann, wenn sich die Kinder nicht darüber einig sind, ob zum Beispiel die Immobilie behalten und von wem sie übernommen wird, sowie bei Uneinigkeit zur Frage der Berücksichtigung etwaiger Leistungen oder Gegenleistungen, kann es dann zu langwierigen Rechtsstreitigkeiten kommen.
Für derartige Fälle ist es sinnvoll, frühzeitig mit den Kindern das Gespräch zu suchen und zu klären, wie die jeweiligen Positionen und Interessen sind, bzw. wie diese sich einen gerechten Ausgleich vorstellen.
Soweit dies nicht einvernehmlich gelingt, ist das Verfahren der Mediation bestens geeignet, um eine für alle tragfähige Lösung zu finden. Im Rahmen der Mediation wird nach den jeweiligen Bedürfnissen der Parteien gesucht und eine Lösung erarbeitet, die diesen am besten gerecht wird. So kommt es hierbei nicht vorrangig darauf an, was das Gesetz vorgibt, sondern was die jeweiligen Personen als gerecht empfinden.
Tipp: Nutzen Sie ein kostenloses Informationsgespräch, ob Mediation ein geeignetes Verfahren zur Klärung der Nachfolgeregelung ist. Dafür sollten allerdings alle ein Interesse daran haben, gemeinsam eine einvernehmliche Lösung zu finden.